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 Busch Wilhelm
 
Wilhelm Busch
Das 18. Jahrhundert brachte am meisten Genies hervor, alle grossen Erfindungen und Errungenschaften der letzten 200 Jahre wurden von Denkern, welche im Jahrhundert der 1 und 8 (18) = 1+8 = 9 gemacht. Wilhelm Busch wurde am 15. April 1832, um 06h00 drei Wochen nach Goethes' Tod, im hannoverschen Dorfe Wiedensahl als ältestes von sieben Kindern geboren. Zeitlebens behielt er eine starke Beziehung zu der ländlichen Welt, in der sein Vater einen Krämerladen führte. Sein Onkel, der Pastor Kleine in Ebergötzen, später in Lüthorst, wurde ihm ein verständnisvoller Erzieher und lehrte ihn vor allem die scharfe Naturbeobachtung, die - Buschs ganzes Werk kennzeichnet. Dem väterlichen Wunsche folgend, verbrachte Wilhelm Busch von 1847 an dreieinhalb Jahre, an der Polytechnischen Hochschule in Hannover, (Maschinenbau = Widder) aber immer stärker zog ihn die Welt der Kunst an. Er machte sich selbständig, begann an der Akademie in Düsseldorf zu zeichnen und erlebte 1852/53 ein entscheidendes Jahr in Antwerpen, wo er die Werke der großen niederländischen Maler entdeckte. Krank nach Wiedensahl zurückgekehrt, verbrachte er hier ein ganzes Jahr mit Zeichnen und dem Sammeln von Volksmärchen. Im Jahre 1854 begab er sich nach München, wo er in der Malklasse der Akademie arbeitete; er weilte bis 1865 in der Isarstadt, wo 1858 seine Mitarbeit -bei den «Fliegenden Blättern» und später bei den «Münchener Bilderbogen» einsetzte. Anfangs der sechziger Jahre entstanden die Entwürfe zu den ersten Bildergeschichten, und 1865 schriebe er aus der dörflichen Abgeschiedenheit von Wiedensahl das denkwürdige Manuskript von «Max und Moritz und schickte es an seinen Verleger in München. Mit diesem Wert dem zahlreiche weitere folgten, setzt die Berühmtheit und Volkstümlichkeit Buschs ein. Nach einigen Jahren des Reisens und kürzerer Aufenthalte in verschiedenen' Orten Deutschlands, Jahre in die auch Buschs intensive Schopenhauer-Lektüre fällt, ließ er sich 1878 endgültig in seinem Geburtsort nieder, seinem eigenen Rezept folgend «Wer einsam ist, der hat es gut, / Weil keiner da, der ihm was tut. / Ihn stört in seinem Lustrevier / Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier, / Und niemand gibt ihm weise Lehren, / Die gut gemeint und bös zu hören ...»
1898 übersiedelte er, zeitlebens Junggeselle geblieben, zu seinem Neffen nach Mechtshausen, wo er am 9. Januar 1908 bei Seesen/D starb. Ein einfacher großer Kalkstein bezeichnet auf dem dortigen Dorffriedhof seine Grabstätte.
Sein Name aber ist, weit über den deutscher Sprachbereich hinaus, in der ganzen Welt bekannt. Ein Jahr nach seinem Tode stellte J. Chantavoine den Künstler dem französischer Publikum vor, und 1910 erschien bereits in Kaliformen eine Abhandlung über «Wilhelm Busch als Dichter, Künstler, Psychologe und Philosoph». Unter den Übersetzungen, die seinem Werk zuteil wurden, sind jene ins Lateinische vielleicht die lustigsten. Nachdem vor Jahren eine lateinische Fassung von «Max und Moritz» geschrieben worden ist, so wurde den Schülern der Lateinunterricht schmackhafter.


 

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