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 Lilly William
 
D. William Lilly und die englische Astrologie
In England, dem Heimatland der „Empiriker und Praktiker, ist in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, das durch Revolution und Restauration ohnehin wissenschaftlichen Forschungen nicht günstig war, auf dem Gebiete der Astrologie keine ähnliche theoretische Leistung wie die des Placidus oder Morinus aufzuweisen. Die Hochschulen, selbst die platonisierende Universität Cambridge, ignorierten die Astrologie und nur im Geheimen beschäftigten sich manche Gelehrte mit Astrologie, um nicht den Fluch der Lächerlichkeit auf sich zu ziehen. Dagegen war eine grosse Anzahl ausübender Astrologen, die zumeist nicht den gelehrten Kreisen angehörten, eifrig mit Konsultationen und der Herausgabe von Prognostiken tätig. Allerdings standen diese Astrologen stets unter dem Damoklesschwert einer gerichtlichen Verfolgung, nachdem durch ein von König Jakob I. erlassenes Gesetz (The vagrants act) alle fahrenden Leute, Gaukler, Wahrsager und Sterndeuter bei betrügerischen Handlungen zu bestrafen sind. Aber der sich betrogen fühlende Klient musste selbst den Antrag stellen und gerichtlich klagen.

Zu diesen mehrfach bestraften „Professionals" gehörte auch William Lilly, der als der „true father of british astrology" bezeichnet wurde. Er wurde 1602 in Dieseworth bei Derby geboren, besuchte die Lateinschule und musste 1620, als sein Vater wegen Schulden eingesperrt wurde, sein Studium aufgeben und als Laufbursche und Lakai sein Leben in London fristen. Nach dem Tode seines Herrn heiratete er dessen reiche Witwe und konnte sich durch Häuserspekulationen ein beträchtliches Vermögen erringen. Im Jahre 1632 begann er, Astrologie zu studieren und wandte sich - der englischen Tradition entsprechend - besonders der Mundanastrologie oder politischen Prognostik zu. In den kritischen Jahren 1644-45 gab er unter dem Pseudonym „Merlinus anglicus" politische Almanache heraus und wurde deshalb vor eine Parlamentskommission zitiert, konnte sich aber so geschickt verteidigen, dass er ohne Strafe davonkam. Im Jahre 1647 veröffentlichte er sein umfangreichstes Werk, die „Christian Astrology" (über 800 Seiten), das ich aber leider nirgends einsehen konnte. Bekannt und durch Neudruck zugänglicher ist seine „Introduction to Astrology", die im Jahre 1834 der englische Astrologe Zadkiel (C. Morrison) herausgab und in London 1907 im Neudruck erschien. Sie enthält keinerlei theoretische Begründung, sondern gleich praktische Vorschriften mit zahlreichen Beispielen für die Ausübung der Stundenastrologie (Interrogationen), in der ja Lilly unbestrittener Meister war. Auch König Karl 1. hat ihn mehrfach konsultiert und mit einer Jahrespension bedacht; die Warnung Lillys, London schleunigst zu verlassen, schlug der stolze König in den Wind und so erfüllte sich sein Schicksal. Auf Betreiben Cromwells wurde König Karl 1. am 30. Jänner 1649 in London hingerichtet.
Im Jahre 1651 gab Lilly unerschrocken eine astropolitische Schrift „Monarchy or no Monarchy" heraus, worin er für die königstreue Partei eintrat. In dieser Schrift waren auch einige hieroglyphische Bilder enthalten, die ein grosses Sterben (the great plague) und eine grosse Feuersbrunst im Zeichen der Zwillinge vorhersagte (Faksimile dieser Bilder in dem oberwähnten Neudruck).

Als nun im Jahre 1665 und 1666 London tatsächlich von grossen Seuchen und einer riesigen Feuersbrunst heimgesucht wurde, wurde Lilly im Oktober 1666 neuerlich vor eine Parlamentskommission geladen und befragt, ob er die Hieroglyphen in seinem Almanach von 1651 auf diese Unglücksfälle beziehe. Lilly gab dies zu, erklärte aber ausdrücklich auf die Frage eines Beisitzers „Did you foresee the year?", dass er das genaue Eintreten solcher Übel nicht vorhersagen kann, sondern es dem Finger Gottes überlassen müsse.
Ich erwähne diese Episode nur, weil in Astrologenkreisen noch immer die Legende kursiert, Lilly habe den Brand Londons 1666 genau vorhergesagt. Im Jahre 1652 erliess Lilly eine sehr ungünstige Prognose über das Rumpfparlament und sagte, dass sich „communality and soldiery" dagegen erheben werden. Darauf wurde Lilly auf 13 Tage eingesperrt, doch hatte Cromwell ein Jahr darauf wirklich das Parlament weggejagt. Unter dem Lord-Protektor Cromwell wurde Lilly wieder eingesperrt, nach der Rückkehr König Karls II. (1660) erhielt der königstreue Astrologe aber eine Lizenz als Arzt und konnte sich mehr seinen Studien widmen. Da sein Augenlicht stark geschwächt war, nahm er Henry Coley als Schüler und Famulus für seine Arbeiten auf; Lilly starb in London 1681 und sein Freund, der bekannte Bibliophile Dr. Elias Ashmole, hat ihm in der Kirche zu Walton einen Grabstein gesetzt.
Diesem treuen Freunde und Begründer des Ashmolean Museums hat Lilly auch die „Geschichte seines Lebens und seiner Zeit" gewidmet, die von hohem kulturhistorischem Interesse ist und die Horoskope und Lebensläufe vieler seiner Zeitgenossen enthielt.
Mit Lilly wurde auch der englische Mathematiker und Astrologe George Wharton (1617-1681) auf Befehl Cromwells eingesperrt; er hatte an der Universität Oxford studiert und übte seit 1649 in London seine Tätigkeit als Arzt und Astrologe aus. Nach Wiederherstellung der Monarchie wurde er 1671 von Karl II in den Adelsstand erhoben. Seine astromedizinischen Schriften hat J. Gadbury gesammelt und herausgegeben.



 

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